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DIY Schreibtisch/Nähtisch bauen

Ein guter Schreibtisch zum Nähen, an dem die Nähmaschinen stehen bleiben können, ist unglaublich viel Wert. Dabei sollte aber auch besonders auf die individuellen Bedürfnisse geachtet werden.

Hier findest du Tipps für deinen Nähtisch und eine Anleitung zum Bau aus IKEA-Küchenmöbeln.



Überlege dir zuerst, wohin dein Nähtisch kommen soll. Nimmt er eine gesamte Wand ein oder steht er frei?

Möchtest du zusätzlichen Stauraum mit einbringen? Wenn ja, wie viel und für was?

Und wie viele Nähmaschinen sollen Platz haben?


In meinem Fall war es ganz einfach: Mein Nähtisch soll sich am Fenster über die gesamte Wand erstrecken. Ich habe 2 Nähmaschinen, die immer dort stehen müssen. Die normale Nähmaschine und eine Overlock. Außerdem brauchte ich viel Stauraum für Stoffe und besonders Garne und Zubehör. Ich empfehle wenigstens einen kleinen Stauraum für Garne und Essentials beim Nähen - das ist so viel Wert!



Hier kannst du zu den passenden Steps springen:




Basic-Möbel zum Anpassen


Zu aller erst musst du dir überlegen, woraus du den Schreibtisch bauen möchtest. Ein guter Ausgangpunkt dazu sind fertige Möbel. Du kannst aber natürlich auch von Grund auf alles selbst bauen. Das erfordert aber an einiges mehr Planung und Aufwand.

Da ich zeitgleich für meine neue Wohnung eine IKEA-Küche geplant habe und gemerkt habe, wie praktisch die ganzen Schubladen sind, wollte ich das Konzept auch auf den Nähtisch übertragen. Man kann sie auch individuell aufteilen und so gestalten, wie man es möchte.


Die Counter sind 10cm zu hoch. Aber praktisch, dass die schmalste Schublade auch 10cm hoch ist, dachte ich mir. Kann man ja passend sägen.


Die Küchen-Arbeitsplatten sind übrigens genauso teuer wie die Schreibtischplatten und wenigstens massiver und gut zu sägen. Die Schreibtischplatten sind nämlich innen nur aus einer Waben-Pappe. Also nicht besonders geeignet um ab und zu Druckknöpfe einzuschlagen (ich spreche aus Erfahrung...).


Man kann natürlich auch andere Möbel verwenden und auch bereits vorhandene umbauen. Für mich war allerdings das der beste Ausgangspunkt.



Die Planung


Stauraum

Das Praktische bei den IKEA-Küchen ist der 3D-Planer. Hiermit kannst du die Counter so zusammenstellen wie du sie benötigst. Aber beachte: Sie sind 80cm hoch (ohne Füße). Eine perfekte Sitzhöhe sind etwa 72-74cm.

Dadurch, dass die schmalste Schublade 10cm breit ist, kann der Korpus auf 70cm gekürzt werden. Mit einer Arbeitsplatte, und ohne Küchenfüße, hat der Schreibtisch dann passende 73-74cm Höhe.

Ich habe rechts und links an der Wand einen Counter platziert und nochmal einen in der Mitte. Hier habe ich sogar einen weniger tiefen Counter (37cm Tiefe - anstatt 60cm) gewählt, weil hier eine Heizung steht.



Arbeitsplatten

Wähle die Länge der Arbeitsplatte so aus, dass sie möglichst gut in den Bereich passt, an dem der Schreibtisch später stehen soll. In meinem Fall war die Wand ein gutes Stück länger als die längste Arbeitsplatte.

Dadurch, dass aber mittig von der Wand (oder fast mittig) ein Counter eingeplant war, kann ich hier problemlos die Arbeitsplatten zusammensetzen. Denn sie werden vom Counter gestützt.


Kabeldurchführungen

Wenn der Schreibtisch bündig mit der Wand abschließt und auch die gesamte Wandbreite einnimmt, müssen irgendwo die Kabel nach unten geführt werden. Dazu benötigst du aber einen passenden Aufsatz für deine Bohrmaschine um ein Loch in der richtigen Größe bohren zu können.


Wandleisten

Die Idee kam mir erst am Schluss. Denn meine Wand ist krumm und schief. Dementsprechend ist der Abstand vom Schreibtisch zur Wand Mal größer und Mal kleiner. Da fallen gerne Stecknadeln runter.

Im Baumarkt habe ich dann Aluminium-Winkel gefunden. Diese eignen sich perfekt zum Abdecken.


Knäufe

Wenn die Schubladen keine Push-to-open Funktion haben (was ich auch nicht empfehle, weil die Schubladen dann echt immer aufgehen), brauchst du Knäufe.

Das kann ein wunderbares Dekoelement werden, also wähle sie passend zu deinem Design, das du kreieren willst.




Bau-Anleitung


Hier erkläre ich dir Schritt für Schritt wie mein Nähtisch entstanden ist. Du kannst dir davon Tipps und Ideen abschauen oder auch nachmachen ;)


1 Damit die Counter ihre richtige Höhe bekommen (70cm), müssen sie vor dem Zusammenbauen gekürzt werden. Klebe dazu Kreppband auf die Außenseite der Seitenwände und zeichne parallel zur oberen Kante mit einem Abstand von 10cm eine Linie auf.

Mit einer Stichsäge oder Handkreissäge kannst du entlang der Linie den oberen Teil absägen.

2 Wiederhole den 1. Schritt an den Rückwänden. Hier kannst du den oberen Teil auch gerade absägen und brauchst nicht wie im Original die Aussparungen sägen.



3 Baue den Counter wie gewohnt zusammen.

Für die Metallleisten, die oben an-geschraubt werden, müssen allerdings neue Löcher vorgebohrt werden. Ansonsten spaltet sich das Holz.






4 Klebe an jede Ecke auf der Unterkante Filzgleiter. Dadurch werden die Schubladen später nicht am Boden entlang schrammen.




5 Säge die Arbeitsplatten passend zu. Soll der Schreibtisch aus mehreren Arbeitsplatten zusammengesetzt werden, muss am Ansatz ein Counter stehen.

Lege sie auf die Counter und richte diese parallel zur Arbeitsplatte aus.

Durch die Metallleisten wird die Arbeitsplatte angeschraubt, damit sie nicht verrutschen kann.



6 Lege die Kabeldurchführung an die Position, an der sie später sitzen soll und markiere die Mitte. Bohre hier mit dem Akkubohrer vor. Für ein gleichmäßiges Loch wähle einen Lochsäge-Aufsatz mit einem passenden Durchmesser. Damit kannst du nun das Loch aussägen.


7 Streiche an den ausgesägten Rand dünn Silikon auf und drücke den äußeren Rand der Kabeldurchführung in das Loch.

Erst wenn das Silikon getrocknet ist, kann der innere Teil der Kabeldurchführung eingesetzt werden.




8 Säge den Aluminium-Winkel mithilfe einer Gehrungslade und Metallsäge an den Ecken im 45°-Winkel ab.

Streiche auf die Seite, welche später auf dem Schreibtisch liegen soll, dünn Silikon auf und presse den Aluminium-Winkel auf die Arbeitsplatte, möglichst dicht an die Wand.





9 Baue die Schubladen wie gewohnt zusammen und bohre Löcher für die Knäufe. Setze die Schubladen ein und befestige die Knäufe.






Ich hoffe, der Beitrag konnte dir weiterhelfen. Wenn du dein Nähzimmer einrichtest, dann schicke mir gerne davon Bilder. Ich bin gespannt auf deine Umsetzung und das Design! :)

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